Die Diskussion um Schumanns Spätwerk ist ein „vergiftetes Erbe“

Auf die Frage der „Abendzeitung“, wie er zu den leider „unausrottbaren Vorwürfen“ stehe, das Spätwerk [Schumanns] zeige als Folge seiner Erkrankung ‚eine gewisse Ermattung‘“, antwortet Christian Gerhaher, der bekennende Schumannianer und Pate unseres Schumann-Forum: „Wie soll man dagegen argumentieren, außer zu sagen: Jedem Menschen ist eine Erfahrungswirklichkeit zu eigen, die man nicht anzweifeln kann. Diese kann sich in einem Krankheitszustand verdichten. Ich verstehe persönlich aber auch nicht, wie einem etwa die "Geistervariationen" nicht zu Herzen gehen können, und zwar ohne jeden biografistischen Hintergrund, etwa zu welchem Zeitpunkt der Komposition sich Schumann in den Rhein gestürzt hat. Das ist an sich unerheblich. Wer maßt sich an zu sagen, was Mozart und Bach nicht wert sind? Das macht keiner. Aber bei Schumann trauen sich alle. Das ist eine vergiftete Erbschaft, die von Joseph Joachim, Johannes Brahms und Clara Schumann hinterlassen wurde.“

https://www.abendzeitung-muenchen.de/kultur/musik/

Interpretationen von „Frauenliebe und Leben“ durch eine Männerstimme findet Christian Gerhaher „nicht unbedingt“ überzeugend.

„Abendzeitung“: „Können in unserer Zeit mit ihrem hohen Gender-Bewusstsein und der damit verbundenen Offenheit zum Beispiel auch Männer die Maria-Stuart-Lieder singen?
[Christian Gerhaher]: „Ich persönlich würde es nicht unbedingt machen wollen, würde aber auch nicht widersprechen. Ich habe ein paar Beispiele sowohl für die eine als auch die andere Seite gehört, die mich nicht unbedingt überzeugt haben, beispielsweise, wenn die "Dichterliebe", eine Art Monodrama aus männlicher Sicht, von einer Frau gesungen wird, oder "Frauenliebe und Leben" von einem Mann. Die Begründung, dass es schließlich ein Mann war, Adalbert von Chamisso, der die Gedichte geschrieben hat, zählt für mich nicht, denn dann könnte ich ja auch die Gräfin im "Figaro" singen, weil auch der Librettist da Ponte ein Mann war und Mozart noch dazu. "Künstlerische Freiheit" fände ich aber eine gute Begründung."

https://www.abendzeitung-muenchen.de/kultur/musik/

Die Kraft der Musik - Robert und Clara Schumann

Veröffentlicht am 125. Todestag von Clara Schumann, 20. Mai 2021

Die 4. und letzte Folge seines Podcasts “Die Kraft der Musik” widmet unser Schumann-Forum-Mitglied und leidenschaftlicher Schumann-Botschafter Markus Kreul ganz bewusst und mit großer ihn seit Kindheitstagen erfüllenden Empathie Robert und Clara Schumann, und ganz bewusst veröffentlicht er ihn an Clara Schumanns 125. Todestag
https://youtu.be/

Schumann – Alle Lieder: neue Gesamtaufnahme mit Christian Gerhaher und Gerold Huber - erscheint als 11teilige CD-Box Anfang September 2021

Ab 31.5.2021 gibt es dazu eine zweiteilige Sendestaffel im Hörfunk von BR-Klassik,
vgl. 
https://www.br.de/presse/

Christian Gerhaher wurde im Februar 2020 zu neuem Ehrenmitglied der Wiener Konzerthausgesellschaft ernannt.

Claar ter Horst im Gespräch zu dem von ihr konzipierten "Fest für Clara" an der Hochschule für Musik "Hanns Eisler" Berlin am 1./2.11.2019

In der Radio-Aufzeichnung von Deutschlandfunkkultur, ausgestrahlt am 25.12.2019, 20.10 bis 23 Uhr.
https://www.deutschlandfunkkultur.de/

Gramophone Award für Christian Gerhahers und Gerold Hubers Schumann-Album "Frage"

Am 6. September [2019] wird Bernard Haitink [er feierte 2019 im Frühjahr seinen 90. Geburtstag] zum letzten Mal ein Orchesterkonzert leiten.

Wenn die Wiener Philharmoniker in Luzern den letzten Takt von Anton Bruckners 7. Symphonie gespielt haben werden, geht eine einmalige Karriere zu Ende."
https://www.br-klassik.de/aktuell/

Julian Prégardiens mit Eric Le Sage aufgenommene neue CD "Dichterliebe" steht auf der Bestenliste 3/2019 (14.8.2019) der Deutschen Schallplattenkritik:

"Julian Prégardien zeigt Mut, im allerheiligsten Bezirk der Liedkunst. Er stellt dem „Dichterliebe“-Zyklus Robert Schumanns Lieder von Clara Schumann an die Seite, bezieht die Kollegin Sandrine Piau nicht nur als Duett-Partnerin ein, sondern lässt sie, als innere Stimme der Geliebten, diskret mitklingen. Vor allem nimmt er sich faszinierende Gestaltungsfreiheiten heraus, wagt überraschende, als Ausdrucksmittel einleuchtende Verzierungen und Varianten. Le Sage, auf einem historischen Blüthner-Flügel, ist ihm ein hochempfindlicher Seelen-Echoraum. Ein klug komponiertes Konzeptalbum. (Für die Jury: Holger Noltze)"
https://www.schallplattenkritik.de/